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Medizin |

Zukunftspraxis in NRW: Arzt als Avatar?

Vor fünf Monaten gings an den Start, jetzt gab es eine erste Zwischenbilanz. Die Zukunftspraxis der KV Nordrhein in Düsseldorf ist gut besucht.

Bild: © KV Nordrhein / Malinka

Ärztinnen und Ärzte für Digitalisierung begeistern – geht das? Die KV Nordrhein will mit ihrer Zukunftspraxis „Praxis4Future“ den Beweis antreten. Jetzt gab es bei einer Online-Veranstaltung der apoBank nach knapp fünf Monaten eine erste Zwischenbilanz: „Wir müssen werben, weil die Digitalisierung, die vom Berliner Parkett in die Praxen kommt, vergleichsweise tröpfelnd passiert und von vielen Hindernissen technischer Art begleitet wird“, so beschreibt KV Nordrhein-Vorstandschef Dr. Frank Bergmann die Intention hinter der Praxis, die im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft beheimatet ist.

 

Die Praxis4Future richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, MTA sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Kernbestandteil ist eine immersive LED-Leinwand, auf der sich unterschiedliche Szenarien von der Patientenanmeldung über das Behandlungszimmer der Zukunft bis hin zur Kommunikation mit Patient:innen und Kolleg:innen durchspielen lassen und damit erlebbar gemacht werden.

 

Zusätzlich gibt es Touchscreens, die es den Besucher:innen erlauben, bei den einzelnen Szenarien beliebig in die Tiefe zu gehen. Themen sind sie automatische Patientenerkennung mittels Gesichtserkennung, das virtuelle Wartezimmer, der Einsatz von Wearables, die Nutzung von TI-Diensten und At-Home-Testung, das Telemonitoring und vieles mehr. Abgerundet wird das ganze durch einen Self-Check, bei dem die besuchenden Praxen einen Fragenkatalog durcharbeiten müssen und dann auf zwei Tachoanzeigen visualisiert bekommen, wie flott sie schon Richtung Zukunft unterwegs sind.

 

Wird das angenommen? Bergmann zeigte sich zufrieden. Bisher hätten 63 Praxen insgesamt 130 Termine vereinbart, rund ein bis zwei Termine pro Tag also. Die Rückmeldungen seien durchaus positiv: Rund die Hälfte der Besucher:innen gebe nach dem Praxis4Future-Besuch an, dass sich die die Haltung zur Digitalisierung dadurch verbessert habe. Bei der anderen Hälfte ändert sich nichts. Das, so Bergmann, seien die, die eh schon positiv eingestellt seien. Und davon gibt es in der Ärzteschaft ja auch nicht wenige.