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Studie: Telemedizin per AGnES: Aufwändig, aber gangbar

Nachdem das interessengruppengeleitete Gezerre um eine EBM-Ziffer für Schwester AGnES und Co nun endlich abgeklungen ist, darf auch wieder auf Inhalte geschaut werden. AGnES-Chefbetreuerin Neltje van den Berg vom Institut für Community Medicine in Greifswald berichtet im "Ophthalmologen" über die Erfahrungen mit 162 telemedizinisch versorgten Patienten, bei denen insgesamt 172 Telemedizinsysteme installiert worden sind, unter anderem bei Herzinsuffizienz, Schlafapnoe, Herzrhythmusstörungen und Glaukom. Die Einführung in das Telemedizinsystem wurde dabei von der Community-Nurse durchgeführt.

 

Bei Überschreiten bestimmter Alarmkorridore wurde AGnES verständigt, die das weitere Vorgehen dann jeweils mit dem Hausarzt absprach. Für den Notfall gab es die Option zur sofortigen Videokonferenz zwischen AGnES und dem Arzt, alternativ zu einem herkömmlichen Telefongespräch.

 

77 von 90 Patienten, die befragt wurden, fanden den Einsatz von telemedizinischen Geräten sinnvoll oder teilweise sinnvoll. Nur vier Patienten fanden die Telemedizin nicht sinnvoll. Rund die Hälfte der Befragten konnte sich vorstellen, ein Telemedizinsystem dauerhaft zu nutzen. Seites der Ärzte beurteilten 82,4 Prozent den Einsatz von Telecare-Technologie als sinnvoll. Zwei Drittel waren der Auffassung, dass die Telemedizin „teilweise“, „ziemlich“ oder „sehr“ arztentlastend sei. Wenig genutzt wurde, wie zu erwarten, die Option zur Videokonferenz, die nur in Brandenburg angeboten wurde. Bei 38 von 3994 Hausbesuchen (1%) wurde eine Videokonferenz einberufen. Gründe waren unter anderem Schmerzen, schlechter Allgemeinzustand und auffällige Wunden.

 

Neeltje van den Berg; Der Ophthalmologe 2009; elektronisch vorveröffentlicht am 4. September 2009; DOI 10.1007/s00347-009-1961-x