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Health-IT |

Gewinner der Medica App Competition stehen fest

Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann

Sieger der MEDICA App COMPETITION, bei der Entwicklerteams aus allen Teilen der Welt sich einen Wettstreit um die beste „Medical Mobile Solution“ liefern, war diesmal „Up Right“, die Kombination aus App und Wearable eines Entwicklerteams aus Israel. Dabei handelt es sich um eine Applikation, die dabei hilft, die Körperhaltung zu optimieren und sich zu bewegen, indem es am Rücken vibriert, sobald der Anwender krumm sitzt.  Adam Raz, Head of Sale, überzeugte die Jury in den drei Minuten seiner Präsentation so sehr, dass die Anwendung den ersten Platz belegte.

 

Um optimal zu wirken, besitzt das Wearable einen Beschleunigungsmesser und zahlreiche Sensoren. Mit den gemessenen Werten erstellt die App ein persönliches Trainingsprogramm und motiviert, indem es den Trainingserfolg darstellt. Das Start-Up ist bereits weit fortgeschritten und verkauft die Applikation online an Privatpersonen, wobei Nutzer in Online-Shops bereits zahlreiche positive Kritiken abgeben. Auch SAP und Siemens sammelten in einem ersten Test für das betriebliche Gesundheitsmanagement bereits positive Erfahrungen – und klinische Studien werden laut Raz durchgeführt.

 

Den zweiten Platz konnte Biop Medical für sich entscheiden mit einer innovativen, patientennahen Labordiagnostik zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Der gehört weltweit zu den häufigsten bösartigen Tumoren bei Frauen. Der Test basiert darauf, dass sich die Eigenschaften von gesundem und krankem Gewebe optisch-mechanisch unterscheiden lassen. Ein optisches Gerät erfasst dazu den Gebärmutterhals. Die Daten werden anschließend in der „IBM-Cloud“ mit einem speziellen Algorithmus analysiert. Das Ergebnis liegt binnen Minuten vor. Diese Lösung soll ab 2017 erstmals in den USA zugelassen werden.

 

Die drittplatzierte App von Tytocare bietet sogar eine Telemedizin-Lösung, die überall und zu jeder Zeit eine Visite und eine ziemlich umfassende medizinische Untersuchung erlaubt. Auch dies geht weit über die eigentliche App hinaus. Mithilfe von passender Hardware können Herz, Lunge, Haut, Temperatur, Hals und Ohren untersucht werden. Dazu werden die Geräte aufgesetzt und auch Laien können sehen, ob dies richtig erfolgt ist. Das telemedizinische Stethoskop ist bereits durch die FDA zugelassen, die anderen entsprechen den FDA-Anforderungen.

 

Insgesamt setzten viele Apps bei der MEDICA App COMPETITION 2016 entweder darauf, Nutzer beim eigenen gesundheitsbewussten Handeln zu unterstützen – oder auf eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie zwischen den professionellen Akteuren der Versorgung untereinander. Jedes Team hatte drei Minuten Zeit, seine mobile Lösung auf Englisch zu präsentieren. Eine weitere Minute lang nutzte die Jury noch für inhaltliche Nachfragen. Die Preisgelder von 2.000 Euro, 1.000 Euro und 500 Euro werden nun alle Preisträger erfreuen. Noch mehr ins Gewicht fallen dürfte jedoch der Renommee-Gewinn, der mit den Preisen verbunden ist. Tatsächlich steht bereits fest, dass der Sieger „UpRight“ am „Philips Health Innovation Port“ (HIP) im Frühjahr 2017 teilnehmen kann. Mit Spannung darf darüber hinaus verfolgt werden, ob es bei der MEDICA App COMPETITION 2017 einem Team aus einer anderen Nation gelingen wird, die Vormachtstellung Israels zu knacken. Denn dieses Jahr kamen die drei siegreichen Apps allesamt von israelischen Entwicklern.

 

Quelle: Medica