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Forschung |

An der MedUni Wien entstehen bis 2018 drei neue Zentren für personalisierte Medizin

© MedUni Wien

Präzisionsmedizin – oder auch „personalisierte Medizin“ – ist der wichtigste Trend für die Medizin des 21. Jahrhunderts. Grundlage der Präzisionsmedizin sind modernste Diagnostik-Methoden wie die Genom-Sequenzierung oder die molekulare Bildgebung. Je nach Charakterisierung des kranken Gewebes oder Stoffwechsels wird jeder Patient bzw. jede Patientin gezielt und ganz individuell behandelt. Am (heutigen) Samstag wurde nun das Infrastrukturprojekt „Zentrum für Präzisionsmedizin“ im Rahmen eines Kick-Off-Events an der MedUni Wien präsentiert, dessen Baubeginn für 2018 geplant ist. Dort wird es künftig noch schneller und präziser möglich sein, Genanalysen bei verschiedensten Erkrankungen durchzuführen und noch rascher die richtigen präventiven Maßnahmen oder Therapien einzuleiten.


„Mit dem zu Jahresbeginn unterzeichneten, neuen Zusammenarbeitsvertrag mit dem AKH Wien haben wir ganz wichtige Weichen für die Zukunft für Medizin und Forschung in Wien und insbesondere für die Betreuung unserer Patienten und Patientinnen gestellt. Das inkludiert auch diese nun gestartete Infrastrukturoffensive“, sagt MedUni Wien-Rektor Markus Müller. „Damit wird es uns gelingen, die Handlungsfähigkeit der medizinischen Leitinstitution Österreichs auf internationalem Spitzenniveau auch längerfristig sicherzustellen.“


Drei Forschungszentren für die Medizin der Zukunft „Jeder Mensch hat eine unterschiedliche, ganz individuelle genetische Disposition und ein mögliches, genbedingtes Risiko für bestimmte Erkrankungen. Und dafür benötigt er daher eine personifizierte Therapie oder ganz exakt auf ihn abgestimmte Präventionsstrategien“, erklärt Suzanne Rödler von der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der MedUni Wien und Fundraisingveratnwortliche für das Zentrum für Präzisionsmedizin, für dessen Errichtung insgesamt 60 Millionen Euro nötig sind und die nach amerikanischem Modell von Sponsoren geleistet werden sollen. Es ist das erste Mal, dass ein Projekt in diesem Umfang an der MedUni Wien über Fundraising finanziert werden soll. „Wenn 600.000 Menschen je 100 Euro in die Forschung und die Medizin der Zukunft investieren, haben wir das Geld zusammen“, stellt Rödler eine einfache Rechnung an und ergänzt: „Es kann jeden treffen. Das sollte uns die Investition in die Medizin der Zukunft wert sein.“

Insgesamt entstehen drei Forschungszentren auf dem Gelände des AKH Wien. Die
Einrichtungen sind Teil des Masterplans, der vorsieht, bis 2025 einen räumlich geschlossenen
MedUni Campus AKH zu schaffen: Die Kosten für das Center for Translational Medicine and
Therapeutics (insgesamt rund 160 Millionen Euro) werden von Bund und Stadt Wien getragen.
Im Technology Transfer Center sollen sich Unternehmen ansiedeln. Das alles soll nicht nur als
Motor für Forschung und Medizin fungieren, sondern auch die Ausbildung der Studierenden auf
ein noch höheres Niveau heben und es den künftigen Ärzten und Ärztinnen ermöglichen, noch
früher als bisher in der klinischen Praxis Erfahrungen sammeln zu können.
Insgesamt sollen bis 2025 auf rund 60.000 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe zum AKH
Wien im Rahmen der bisher größten Investitionsoffensive der MedUni Wien 800
MitarbeiterInnen die Medizin des 21. Jahrhunderts mitgestalten.

 

Quelle: MedUni Wien