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Fragebogen: Dr. Anette Weisbecker

1. Wie sind Sie zum Thema eHealth gekommen?

 

Bereits während meines Studiums kam ich in den 80er Jahren mit der Entwicklung von Praxisverwaltungssoftware in Kontakt. Am Fraunhofer IAO beschäftigte ich mich dann unter anderem mit Projekten, die das Ziel haben, neue Informationstechnologien für das Gesundheitswesen nutzbar zu machen. Dazu gehörten Themen wie die partizipative Entwicklung patientenbezogener sektorenübergreifender Versorgungsketten und die Mitarbeit bei der Architektur für die elektronische Gesundheitskarte. Derzeit arbeite ich an Projekten, die Grid Computing als Modell für die Nutzung von verteilten Ressourcen wie Rechenleistung, Daten und Software für Medizin und Lebenswissenschaften erschließen.

 

2. Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Entwicklungschancen für die eHealth-Community?

 

Zum einen wird es notwendig sein, die sektorübergreifende Zusammenarbeit verstärkt zu unterstützen. Dazu gehören auf organisatorische Seite abgestimmte Prozesse und das Zusammenwirken aller Beteiligte sowie die Interoperabilität der unterschiedlichen Anwendungen auf der technischen Seite.

Zum anderen bietet die Informationstechnik neue Möglichkeiten Menschen dabei zu unterstützen gesund zu werden bzw. gesund zu bleiben. Durch den demographischen Wandel werden intelligente Umgebungen, die sich selbstständig, proaktiv und situationsspezifisch den Zielen und Bedürfnissen des Benutzers anpassen und helfen, diesem bei der Erreichung seiner Ziele an Bedeutung gewinnen.

 

3. Welches Telemedizin- oder Telematik-Projekt hat Sie in der letzten Zeit beeindruckt?

 

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der deutschen Grid Initiative geförderten Projekten MediGrid und Services@Medigrid. In diesen Projekten sind Grid-Dienste und eine Grid-Infrastruktur für Medizin und Lebenswissenschaften entstanden. Es werden Grid-Dienste aus den Bereichen Bioinformatik, medizinische Bildverarbeitung Medikamentenentwicklung und klinische Studien bereitgestellt. Damit wird das vernetzte Arbeiten an verschiedenen Standorten und die schnelle Ausführung rechenintensiver Anwendungen unter Berücksichtigung von Datenschutz und Datensicherheit ermöglicht.

 

4. Welches Thema beschäftigt Sie gerade?

 

Im Zusammenhang mit der Nutzung von Grid Computing in der Medizin steht für mich die einfache und sichere Bedienbarkeit der Anwendungen und Dienste im Vordergrund. Die Nutzer, die aus verschiedenen Bereichen kommen und unterschiedliche Aufgaben bearbeiten sollen sich auf ihre fachlichen Fragestellungen konzentrieren können und sich nicht mit IT-Details beschäftigen müssen.

 

5. Sie haben einen Wunsch frei. Was wünschen Sie der eHealth-Community?

 

Der eHealth-Community wünsche ich, dass die Möglichkeiten neuer Informationstechnologien schnell umgesetzt werden können, um Prozesse zu optimieren, die sektorübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern und die Qualität der Patientenversorgung zu steigern. Eine leistungsfähige Telematikinfrastuktur ist die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Mehrwertapplikationen innerhalb einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit bei der die Patienten im Mittelpunkt stehen.