In einer randomisierten Studie war eine Online-COPD-Intervention mit digitalem Schrittzähler nur teilweise erfolgreich. Kurzfristig gelingt es, die Patienten zu mobilisieren, aber nicht auf Dauer.
Die Studie war ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer medizinischer Institutionen der Veterans‘ Administration. 239 Patienten mit COPD durchliefen zwölf Monate lang entweder eine Online-Intervention namens „Taking Healthy Steps“ oder wurden einer Warteliste zugelost. Ziel war es, die Patienten zu mehr körperlicher Bewegung zu animieren, die bei COPD nachweislich einen positiven Effekt auf die Beschwerden und auch auf die Lungenfunktion hat.
Die Intervention bestand im Einsatz eines Schrittzählers in Verbindung mit einem Online-Portal, das unterschiedliche Features besaß. Unter anderem konnten persönliche Ziele gesetzt werden. Es gab Feedback zum individuellen Bewegungsprogramm, außerdem die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Patienten sowie Informationsmaterial aller Art. Als Endpunkte der Studie wählten die Wissenschaftler Lebensqualität und absolvierte Schrittzahl.
Das Ergebnis war eher durchwachsen: Innerhalb der ersten vier Monate bewegten sich die Patienten in der Online-Interventionsgruppe hoch signifikant mehr. Das aber ebbte ab, und zwischen dem achten und zwölften Monat gab es praktisch keinen Unterschied mehr zwischen den Gruppen. Auch die Lebensqualität unterschied sich in beiden Gruppen nach einem Jahr nicht.
Quelle: Moy ML et al; J Med Internet Res 2016; 18(8):e215
Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM
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