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Medizin |

Pilotprojekt "Online-Video-Sprechstunde" der TK ab Oktober gestartet

Abends, viertel nach sechs in einem Wohnzimmer in Nordrhein-Westfalen: Auf dem Laptop zählt ein Countdown von zehn auf null herunter. Wie verabredet erscheint der behandelnde Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf dem Bildschirm, um mit seinem Patienten über den Behandlungsverlauf zu sprechen. Die Video-Sprechstunde bringt das Sprechzimmer ins eigene Heim. In Zusammenarbeit mit den Fachärzten aus dem HNOnet NRW eG erweitert die TK zum 1. Oktober ihr telemedizinisches Angebot für NRW. Bisher war es schon möglich, mit seinem Hautarzt per Online-Video-Sprechstunde in Kontakt zu treten. Diese TK-Projekte sollen die Tür zur Telemedizin im ambulanten ärztlichen Bereich öffnen.


Gesellschaft muss sich neuen Möglichkeiten öffnen
Dank der modernen Technik müssen große Entfernungen, Stau oder Parkplatzsuche einer optimalen medizinischen Versorgung nicht mehr im Wege stehen. Um die Ergebnisse eines Allergie- oder Hörtests zu besprechen, ist der Weg in die Praxis überflüssig. "Dieses Angebot ist ein neues Element, das den Medizinbetrieb ins 21. Jahrhundert befördert. Noch stehen wir in der Anfangsphase, denn nicht nur Patienten, sondern auch die Ärzteschaft müssen vom Nutzen der digitalen Möglichkeiten überzeugt werden", sagt Dr. Lothar Bleckmann, Vorstandvorsitzender der HNOnet NRW eG. Wer für diese Art der Sprechstunde in Frage kommt entscheiden die teilnehmenden Ärzte gemeinsam mit ihren Patienten.


Ärzte und Patienten profitieren gleichermaßen
Mit der Video-Sprechstunde wird es für Mediziner einfacher, einen Patienten weiter zu betreuen, der schon einmal persönlich in der Arztpraxis war. "Für die Nachkontrolle reicht oft ein Gespräch – dafür muss sich künftig kein Patient mehr auf den Weg in die Praxis machen", sagt Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung in Nordrhein-Westfalen. "Das Gesundheitswesen hat den Schritt von der Schreibmaschine zum PC vollzogen, jetzt muss der Sprung ins digitale Zeitalter folgen. Mit Telemedizin wird Expertenwissen ins Wohnzimmer der Patienten gelangen." Für Ärzte bedeute dies den Einstieg in eine neue Form vergüteter Arbeit. Und für Patienten biete die Online-Video-Sprechstunde ein medizinisches Angebot auch außerhalb der normalen Sprechzeiten.


Die Daten sind sicher
Ziel der Projektpartner ist es, die Video-Sprechstunde in die ambulante fachärztliche Versorgung zu integrieren, damit Versicherte leichter auf ärztliche Leistungen zugreifen können. Natürlich müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Datensicherheit. Um diese zu gewährleisten, arbeitet Patientus mit modernsten Sicherheits- und Verschlüsselungsstandards. Die Gesprächsinhalte werden nicht gespeichert. Für den reibungslosen Terminablauf erhalten Patienten eine individuelle Termin-Tan. "Zum vereinbarten Online-Termin loggt sich der Patient mit seinem Laptop oder PC über die Webseite www.patientus.de mit seiner TAN ein und gelangt in das virtuelle Wartezimmer seines Arztes", erklärt Nicolas Schulwitz, Geschäftsführer von Patientus. "Der Arzt wird über die Anwesenheit der Patienten im virtuellen Wartezimmer benachrichtigt und beginnt die Video-Sprechstunde." Nach dem Gespräch wendet sich der Arzt dem nächsten Patienten zu - fast genauso wie in der traditionellen Arztpraxis. Ärzte und Patienten benötigen keine zusätzliche Hard- oder Software. Ein PC oder Laptop mit Internetverbindung und einer handelsüblichen Webcam genügen.

 

Quelle: TK