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Jetzt gläserner Patient?

Das Versicherungsunternehmen Generali startet im Juli seinen schon im Vorfeld monatelang diskutierten Vitality-Tarif, der Fitnessprogramme mit Beitragsrabatten belohnt.

 

Nun kommt er also, so ähnlich wie angekündigt, aber doch etwas anders als von vielen erwartet. Mit dem Vitality-Tarif führt das Versicherungsunternehmen Generali ein Fitnessprogramm ein, das über konventionelle Bonusprogramme von Versicherungen deutlich hinausgeht: „Wir erfinden Versicherungen neu und werden zum aktiven Partner für unsere Kunden“, lobt Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, sein Unternehmen und sich selbst.

 

Wie sieht Generali Vitaliy nun konkret aus? Die Kunden weisen unter anderem mit Hilfe von Fitnesstrackern ihre sportliche Aktivität nach. Alternativ können auch Fitness-Studio oder Sportvereine entsprechende Zeugnisse ausstellen. Auch Nachweise über den Einkauf gesunder Lebensmittel, den Verzicht auf Zigaretten oder die Wahrnehmung von Vorsorgeterminen fließen in die Vitality-Bewertung ein. Die Details dazu stehen teilweise noch nicht fest.

 

Aus allem zusammen errechnet das Programm einen persönlichen Fitnesszustand, wobei die Prämienstufen Bronze, Silber und Gold erreicht werden können. Je höher die Prämienstufe, desto höher der Rabatt. Zusätzlich gibt es Belohnungen in Form von Naturalien bei diversen Kooperationspartnern, darunter Adidas, Garmin, Polar, Weight Watchers und Linda Apotheken. Zugriff auf die Daten hat Generali nicht: Die Versicherung erfährt nur den „Vitality-Status“.

 

Anders als von vielen angenommen, bietet die Generali den Vitality-Tarif vorerst nicht für Krankenversicherungen an, sondern nur in Verbindung mit Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen. Die Versicherung bemühte sich auch zu versichern, dass die Rabatte nicht zulasten anderer Versicherter gingen, die den Vitality-Tarif nicht nutzen. Im Zweifel wird sich das natürlich schwer nachprüfen lassen. Die Politik bis hinauf zum Bundesgesundheitsminister hat wiederholt klar gemacht, dass es über die existierenden Bonusprogramme hinaus zumindest in der Gesetzlichen Krankenversicherung keine fitnessabhängigen Tarife geben wird.

 

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM