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Health-IT |

Internistenkongress: Großes Interesse an eHealth-Schwerpunkt

© Ivelin Radkov

Die deutschen Internisten haben eHealth zu einem der Schwerpunkte ihrer Jahrestagung in Mannheim gemacht – und stießen damit auf reges Interesse.

 

Insbesondere die Themen Telemonitoring und Online-Konsultationen wurden in unterschiedlichen Kongress-Sessions ausgiebig diskutiert. Der Vorsitzende des Bayerischen Verbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Martin Lang, präsentierte das pädiatrische Online-Konsiliar-System pädexpert® als ein gut auf einige Bereiche der Inneren Medizin bzw. der hausärztlichen Versorgung übertragbares Telemedizinmodell. Bei diesem digitalen Konsiliarsystem können sich Allgemeinpädiater über ein speziell gesichertes Online-Portal an spezialisierte Kollegen wenden, wenn sie mit Kindern konfrontiert sind, die in eine von zwölf definierten Indikationen fallen.

 

In der Pilotphase äußerten sich 92% der Ärzte hoch zufrieden, genauso sieben von zehn Patienten. Drei von zehn Patienten sagten, dass sie den Spezialisten gerne zusätzlich zur Online-Konsultation persönlich sehen wollten. Inhaltlich konnte in 63% der Fälle auf dem Online-Weg eine definitive Diagnose gestellt werden, ohne dass das Kind mit seinen Eltern den Spezialisten hätte aufsuchen müssen. Dabei gab es eine gewisse Lernkurve, denn im zweiten Jahr der Pilotphase lag diese Quote schon bei über 70 Prozent.

 

Professor Wolfgang Hoffmann vom Institut für Community Medicine an der Universität Greifswald berichtete über den derzeit laufenden Aufbau eines komplett neuen klinischen Informationssystems für das Universitätsklinikum Greifswald, das in Erweiterung eines Konzepts der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) einmal mehr Pioniercharakter haben soll.

 

Neben regionalen Versorgungskonzepten mit parametergestützten diagnostischen Algorithmen und individuellen Behandlungspfaden soll die IT-Lösung ohne Doppeldokumentation eine populationsbezogene Versorgungsforschung anhand der primären, im Krankenhaus oder der Region erhobenen Versorgungsdaten ermöglichen, wissenschaftliche Register füllen und bei der Rekrutierung von Patienten für klinische Studien unterstützen.

 

Ebenfalls integriert werden soll ein elektronisches, auf einem digitalen Unterschriften-Pad basierendes System zur Einholung des Patient Consent, bei dem der Patient relativ detailliert vorgeben kann, für welche Zwecke seine Daten künftig eingesetzt werden dürfen. Eine ähnliche Lösung ist bereits an mehreren Dutzend Standorten der Nationalen Kohorte im Einsatz.

 

Text: Redaktion E-HEALTH-COM