E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Vernetzung |

Europaweite Studie zu Big Data veröffentlicht

Eine Mehrheit der europäischen Nutzer digitaler Dienste kann sich unter bestimmten Bedingungen vorstellen, persönliche Daten zu teilen. Voraussetzungen sind allerdings Transparenz, ein individueller und/oder ein sozialer Mehrwert. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Infratest im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation, bei der über 8.000 Menschen in acht europäischen Ländern befragt wurden.


Befragt nach konkreten Anwendungsgebieten für Big Data (Sammlung und Analyse großer Datenmengen, die durch die Nutzung digitaler Dienste entstehen) sind 65 Prozent der Be-fragten bereit, ihre Daten und die vieler anderer Menschen anonym von Gesundheitsinstituti-onen sammeln zu lassen, um Verbesserungen bei der Entdeckung und Behandlung von Krankheiten zu erreichen. Selbst mit der Sammlung, Speicherung und Analyse der Gesund-heitsdaten in nicht anonymisierter Form sind im Durchschnitt noch 53 Prozent der befragten Europäer einverstanden, solange dies der eigenen Heilung oder der Heilung anderer dienlich ist.

Für Verbesserung und Fortschritt der medizinischen Versorgung bietet die Digitalisierung insbesondere im Kontext von Big Data vollkommen neue Möglichkeiten, etwa in den Bereichen Diagnose, Prävention und Intervention. Grundvoraussetzung ist hier, dass die Gesundheitsforschung persönliche Gesundheitsdaten sammelt und analysiert. Dies erkennt auch die Mehrheit der Befragten in Europa:
Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) fühlen sich mit diesem Szenario wohl, das Gleiche gilt für den Zugriff auf eigene Gesundheitsdaten, solange diese aggregiert und anonymisiert werden (61 Prozent). Etwa die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geht davon aus, dass die eigenen Daten sicher von den Gesundheitsinstitutionen gespeichert werden und würde die Daten diesen Institutionen vertrauensvoll zur Verfügung stellen. Ungefähr ebenso viele Bürger (53 Prozent), insbesondere 18-29-Jährige,
würden sogar persönliche und identifizierbare Daten zur Verfügung stellen, um eigene oder anderer Menschen Krankheiten (besser) heilen zu können. Allerdings: Ihrer Versicherung würden 72 Prozent der Befragten keinen Zugang zu den eigenen Daten geben, wenn diese die Beiträge dem eigenen Lebensstil entsprechend anpasst. Auch die Verwendung von Programmen oder Apps, die auf Basis gesammelter Daten Gesundheitsempfehlungen geben, wird von einem Großteil (59 Prozent) abgelehnt.

Die Hälfte der europäischen Nutzer digitaler Dienste steht dem massenhaften Sammeln und Auswerten von Daten alles in allem dennoch skeptisch gegenüber. Demnach geben 51 Pro-zent der Befragten an, im Phänomen Big Data mehr Nachteile als Vorteile zu sehen. Lediglich 32 Prozent sehen laut eigenen Angaben darin mehr Vorteile. 17 Prozent haben diesbezüglich eine neutrale Haltung.
Die Gründe für die weit verbreitete Skepsis sind vor allem mangelndes Vertrauen in Unter-nehmen und Staat sowie fehlende Transparenz. Dennoch ist eine Mehrheit der Europäer grundsätzlich bereit, persönliche Daten zu teilen, solange dadurch ein persönlicher oder so-zialer Mehrwert entsteht.

Die Deutschen sind besonders kritisch, wenn es um die Weitergabe ihrer Daten geht. So sehen 62 Prozent der Befragten im Phänomen Big Data mehr Nach- als Vorteile. Ein Wert, der über dem europäischen Durchschnitt (51 Prozent) und beispielsweise weit über dem von Irland (38 Prozent) liegt.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: www.vodafone-institut.de/de/studie/wann-menschen-bereit-sind-ihre-daten-zu-teilen/