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Digitale Medizin: NAV-Virchow-Bund diskutiert Wandel des Arztberufes

Der Wandel des Arztberufes in einer digitalisierten Welt war das Leitthema der diesjährigen Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes. „Die Anforderungen an den Arzt verändern sich“, erklärten die Delegierten in einer Entschließung. Digitalisierte Informationen, die umfassend und unmittelbar nutzbar sind, stünden einer demografisch und strukturell bedingten Reduzierung der Ressource Arzt gegenüber. Zugleich änderten die Patienten ihr Verhalten im Hinblick auf Selbstdiagnose und Selbstmanagement von Krankheiten. „Der Patient wird vom Gesundheitsempfänger zum Selbstoptimierer“, heißt es in der Erklärung.

All diese Entwicklungen werden den Arzt in Zukunft aber nicht überflüssig machen, sind sich die niedergelassenen Ärzte sicher. Es werde jedoch eine Verschiebung hin zu einer zunehmend partizipativen Entscheidungsfindung geben, bei der der Patient die fachliche Expertise des Arztes benötige. „Kommunikation wird der Kernprozess in den Praxen sein“, erklärte der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, auf der Veranstaltung.

 

Dass sich die Ärzteschaft der digitalisierten Welt stärker öffnen muss, um die Fäden in der Hand zu behalten und auch den Erwartungen der Patienten zu entsprechen, machte der bekannte Autor, Blogger und Strategieberater Sascha Lobo in seinem Impulsreferat deutlich. Mittlerweile seien Vitaldaten in einem bisher nicht bekannten Ausmaß vorhanden – bedingt durch eine Sensorenflut und eine große Datenbegeisterung in der Bevölkerung. Die Frage sei: „Wer darf diese Daten auswerten und nutzen?“ Eine Diskussion darüber, welche Daten, Prozesse und Entscheidungen in die Hand der Ärzte gehörten, sei ebenso notwendig wie die Definition einer klaren roten Linie, sagte Lobo. „Die Ärzteschaft muss sich vom erstaunten Zuschauer zum engagierten Mitentscheider entwickeln“, pflichtete ihm Dr. Heinrich bei.

 

Quelle: NAV-Virchow-Bund