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Medizin |

Der Telemedizinpreis 2015 geht an Aachener Telenotarztsystem

Der Telemedizinpreis der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin geht in diesem Jahr nach NRW: als Sieger wurde das holistische Telenotarztsystem der Universitätsklinik RWTH Aachen von der Jury ausgewählt.

Traditionell fand am gestrigen Abend die Ehrung der Preisträger um den Telemedizinpreis 2015 im Rahmen des 6. Nationalen Fachkongresses Telemedizin im Berliner Ellington Hotel statt. Das “Aachener
holistische Telenotarztsystem in der Routineversorgung” setzt moderne Informations‐ und Kommunikationstechnologien im Rettungsdienst ein, um den Einsatz von Notärzten zu optimieren und gleichzeitig die Qualität der Notarztversorgung zu steigern. Der Telenotarzt spart den Weg zur und von der Unfallstelle, weil er per “Knopfdruck” sofort nach Eintreffen des Rettungswagens von  Rettungssanitäter/‐assistenten zugeschaltet wird. Für diesen wie auch für den Patienten entfällt die Wartezeit bis zum Eintreffen des Notarztes an der Unfallstelle. Der Telenotarzt kann sofort nach Eintreffen des Rettungssanitäters/‐assistenten die Untersuchung des Patienten beginnen, ihn diagnostizieren sowie notwendige Maßnahmen einleiten. Der Telenotarzt reduziert konventionelle und zeitaufwändige Notarzteinsätze auf fast ein Viertel (10‐15% statt bundesdurchschittlich 50%); Der Telenotarzt kann etwa drei‐ bis viermal so viel Einsätze durchführen wie ein traditionell eingesetzter Notarzt, da seine Bindezeit nur 11‐14 Minuten statt 55,8 Minuten beträgt. Gleichzeitig verbessert sich die Qualität der Diagnose und Behandlung.

 

Im Rahmen des Telenotarztsystems hat die Uni‐Klinik Aachen die für das Telenotarztsystem erforderliche Hard‐ und Software sowie die technische Systemarchitektur, die Medizintechnik, standardisierte Handlungsabläufe und Schulungskonzepte entwickelt und umgesetzt sowie die
rechtliche Zulässigkeit des Konzeptes geprüft und schließlich das Telenotarztsystem positiv evaluiert. Das “Aachener holistische Telenotnotarztsystem“ in der Routineversorgung überzeugt durch seinen ganzheitlichen Ansatz, die qualitative Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Patienten
sowie durch eine effizientere Nutzung der knappen Personalressource “Notarzt”. Das Konzept ist versorgungsrelevant für die Region, es ist nicht nur ein Gerät sondern eben ein vollständiges Versorgungskonzept mit einer sinnvollen Einbindung telemedizinischer Funktionalitäten, das Konzept
wurde und wird ständig ausgewertet und evaluiert.


Die Jury und der Vorstand der DGTelemed bedanken sich bei allen Wettbewerbsteilnehmern ausdrücklich für die eingereichten Wettbewerbsprojekte und Initiativen.