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Vernetzung |

DBfK Nordost fordert ein schnelleres Einbeziehen der Pflege in eHealth

Bei der Pressekonferenz zum morgen beginnenden Kongress „Pflege 2015“ in Berlin wurden Gesundheitskarte und digitale Vernetzung thematisiert. Derzeit liegt der Entwurf für ein E-Health-Gesetz vor. Die breite Anwendung von digitaler Kommunikation im Gesundheitswesen brauche jedoch noch viel Zeit. Bislang werden auf der Gesundheitskarte lediglich wenige Angaben zur Person gespeichert und auch die Infrastruktur zur Kommunikation ist erst im Aufbau. Dabei könne eine sichere und rasche Weitergabe von Informationen, insbesondere im Notfall, den Patienten viele Vorteile bringen. 

 

Es seien Pflegende, die in Notaufnahmen den ersten Patientenkontakt haben und die Dringlichkeit der Behandlung einschätzen. Dazu kommentiert Anja Kistler, Geschäftsführerin des DBfK Nordost: „In Rettungsstellen wären abrufbare Notfalldaten, z.B. zu Diagnosen, Medikamenten oder Allergien, ein Mehr an Sicherheit in der Versorgung.“

 

Im Aufbau der Telematik-Infrastrukturen liege Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Nach jahrelanger Stagnation gehe es seit 2014 erkennbar voran, aber frühestens 2016 soll die berufliche Pflege in Projekte aufgenommen werden. Diese Zeitschiene kritisiert Anja Kistler: „Pflegefachpersonen könnten Versorgungsbrüche an Schnittstellen verhindern. Für sie liegen die Vorteile von interprofessioneller Zusammenarbeit und von Vernetzung auf der Hand. E-Health sollte daher schon heute in Aus- und Weiterbildung gelehrt werden und gehört auch in das Curriculum der künftigen generalistischen Ausbildung.“

 

Der Zugang zu den gespeicherten Daten kann für Pflegende nur über die Legitimation eines persönlichen Heilberufeausweises erfolgen. Er wurde schon 2013 in der EU-Richtlinie zur Anerkennung der Berufsausbildung vorgeschlagen. Auch Pflegekammern stellen Berufsausweise aus. In Rheinland-Pfalz hat die erste Pflegekammer in Deutschland die Arbeit aufgenommen, in Berlin läuft die Befragung der Pflegenden. 

 

Der DBfK Nordost fordert daher gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit und der Verbraucherzentrale Bundesverband die raschere Einbindung der beruflichen Pflege.