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Vernetzung |

Bundesländer einigen sich auf Strategie zum Ausbau der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Einstimmig haben sich die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der Länder auf Initiative von Gesundheitsministerin Barbara Steffens auf ihrer Jahreskonferenz in Warnemünde für eine bundesweite Strategie zum weiteren Ausbau der Digitalisierung im Gesundheitswesen ausgesprochen.

 

„Wir müssen alle Chancen der Telematik und Telemedizin konsequent nutzen, die die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessern und die im Gesundheitswesen Tätigen entlastet, ohne dass dabei die notwendige menschliche Zuwendung auf der Strecke bleibt“, erklärte Ministerin Steffens. „Nach wie vor wird die Diskussion um Telematikanwendungen im Gesundheitssystem oft viel zu technikorientiert geführt. Nordrhein-Westfalen ist mit seinen von den Bedürfnissen und Bedarfen der Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten aus entwickelten Projekten bundesweit Vorreiter für eine konsequent nutzerorientierte Entwicklung“, so Steffens weiter.

 

Regelmäßige Strategiegespräche zwischen Bund und Ländern sollen die bundeseinheitliche Weiterentwicklung von Telematik und Telemedizin im Gesundheitswesen beschleunigen. Hürden, die eine verstärkte sektorübergreifende Zusammenarbeit unter anderem von Gesundheits- und Pflegeberufen erschweren, sollen identifiziert und abgebaut werden. „In manchen Bereichen befindet sich das deutsche Gesundheitswesen auf einem Stand, als gäbe es noch kein Internet“, sagte die Ministerin.

 

Nordrhein-Westfalen ist die bundesweit größte Testregion für die Einführung der Telematikinfrastruktur nach dem E-Health-Gesetz und auch das einzige Bundesland mit einem Zentrum für Telematik und Telemedizin. Aktuell stehen in NRW mehr als 20 Millionen Euro zur Förderung von Telematik-Anwendungen und Anwendungen der Telemedizin im Gesundheitswesen zur Verfügung.

 

„Eine konsequente Nutzerorientierung, die Datenschutz und die Datensicherheit aber auch die Verwendung von offenen Standards berücksichtigt, ist zentrales Element aller Projekte“, betonte die Ministerin. „Ich freue mich sehr, dass alle Länder die NRW-Initiative für einen konsequenten nutzerorientierten Ausbau der Telematikinfrastruktur unter intensiver Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern unterstützen“, sagte Steffens.

 

In einer aktuellen Meldung begrüßt die Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) die  verabschiedete Strategie der Bundesländer zum Ausbau der Digitalisierung. "Ohne den Einsatz zeitgemäßer Digitaltechnik ist ein leistungsfähiges Gesundheitswesen nicht vorstellbar", kommentierte Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung NRW die Entscheidung . "Wir brauchen angesichts immer knapper werdender Personalressourcen bei Ärzten und Pflegepersonal eine moderne Medizin. Das erfordert die stärkere Nutzung digitaler Versorgungsansätze und eine stärkere interdisziplinäre Vernetzung. Nur so kann den zunehmenden Qualitätserwartungen entsprochen werden", sagte van Aalst.



Vor allem in ländlichen oder strukturschwachen Räumen könne Telemedizin dazu beitragen, eine hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen und medizinisches Expertenwissen flächendeckend bereit zu stellen. "Dass sich die Bundesländer auf eine gemeinsame Strategie verständigt haben, könnte der Digitalisierung den dringend notwendigen Beschleunigungsschub geben", erklärte van Aalst. Der Einsatz digitaler Technik in der Medizin dürfe aber kein Selbstzweck sein. "Selbstverständlich muss die bessere Versorgung der Patienten der Maßstab sein, an dem Innovationen gemessen werden."

 

 

 

 

Quellen: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen und Techniker Krankenkasse NRW